BildgießereiProjekteHippocampus

Hippocampus

Im Falle Hippocampus wurde trotz der bestehenden Möglichkeit einer modernen–digitalen Vergrößerung eines Modells, eine traditionelle-analoge Vergrößerung in unserem Haus, gewählt.

Diese „altertümliche“ Methode der Vergrößerung oder auch der Überführung ist ein langwieriger und aufwändiger Prozess (hier dauerte die Vergrößerung neun Monate) mit dem großen Vorteil, dass die richtigen Proportionen und eine gelungene plastische Gestaltung gleich in den Arbeitsprozess mit einfließen können und nicht nur schnöde Daten vom Computer hochgerechnet werden. Vergleichbar ist dieses mit der Übersetzung eines literarischen Werkes, das lässt man wahrscheinlich auch eher von einem Menschen in eine Sprache überführen als von einem Computer.

Modell
Modell

Unser Künstlerischer Leiter, Michael Kaul arbeitete eng mit den Maidagan/Zinny zusammen, um zu verstehen und um sich bestmöglich in ihr Denken reinzuversetzen und so das bestmögliche Kunstwerk produzieren zu können. Unglücklich wäre natürlich der Umstand wenn man erst an der fertigen Bronzeskulptur realisieren muss, dass der Entwurf im Großen nicht funktioniert.

So bietet die analoge Vergrößerung viele Möglichkeiten einer schrittweisen Annäherung an die bildnerische Gestalt. Michael Kauls Arbeit beginnt damit, dass er eine Gips Kopie vom Künstlermodell akribisch in mehrere Einzelteile zerlegt und daraufhin die Einzelteile entsprechend in Styropor vergrößert, welches den Vorteil hat, dass man es leicht stapeln und auch leicht beschneiden kann. Die einzelnen Styroporteile mit ihren komplex geschwungenen Flächen wurden dann zu einem Modell in Originalgröße zusammengebaut. Daraufhin folgte zur Stabilisierung eine Schicht aus Glasfaser und dann eine Schicht aus Gips, die perfekt bearbeitet wurde. Anschließend in 30 Einzelteilen im Sandgussverfahren abgegossen und unsichtbar verschweißt, so dass alles so aussieht, als wäre die Plastik in einem Stück gegossen.

Dimensionen: 650 cm Höhe
Bronzeguß auf gegossenem Betonsockel
Jahr der Fertigung: 2016