GalerieAusstellungenFotoausstellung – Streetqueen

Fotoausstellung – Streetqueen

30. Oktober - 27. Februar 2022

Öffnungszeiten für die Sonderausstellung "Streetqueen" von Vivian Maier

Montag bis Donnerstag  12.00 - 16.00 Uhr

Freitag und Samstag 12.00 - 19.00 Uhr

Sonntag von 12.00 - 17.00 Uhr

 

 

In Kooperation mit der Howard Greenberg Galerie aus New York zeigen wir 120 Fotografien der 2009 verstorbenen amerikanischen Künstlerin und ehemaligen Nanny Vivian Maier mit dem Titel "Streetqueen".

 

Hier der Pressetext zur Ausstellung vom 30.10.2021 - 27.02.2022

Die Entdeckung von Vivian Maier war eine der größten Sensationen der Fotogeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Amerikanerin war als Künstlerin völlig unbekannt, bevor 2007 bei einer Auktion in Chicago Tausende von unentwickelten Negativen auftauchten und ihr Werk seit 2011 in Bildbänden und Ausstellungen in aller Welt Staunen und Bewunderung erregte. Heute ist sie aus der Street Photography der Fünfziger- bis Siebzigerjahre nicht mehr wegzudenken. In der Werkstattgalerie Hermann Noack ist Maiers Bildwelt jetzt in der Ausstellung „Streetqueen“ zu erleben, die zusammen mit der Howard Greenberg Gallery in New York erarbeitet wurde. Rund 120 Abzüge – darunter 22 der seltenen Vintage Prints und einige kürzlich zum ersten Mal entwickelten Bilder – führen alle Phasen von Meiers Schaffens vor und stellen auch die Bedeutung ihrer Farbfotografie heraus, die sie seit den Sechzigern bevorzugte.

Das Leben von Vivian Maier, die 1926 in New York als Tochter einer Französin und eines Österreichers geboren wurde, war von ihrer Kindheit in einer zerrütteten Familie und von ständiger Geldnot überschattet. Jahrzehntelang arbeitete sie als Kindermädchen in den wohlhabenden Vororten von Chicago. In den Jahren vor ihrem Tod 2009 war sie völlig verarmt und von Obdachlosigkeit bedroht, erhielt aber Unterstützung von einigen ihrer ehemaligen Arbeitgeber. Seit 1949, als sie während eines Frankreich-Aufenthaltes erstmals eine Kamera kaufte, widmete sie fast ihre gesamte Freizeit der Fotografie. Dabei entwickelte sie, ohne jede Ausbildung oder Unterstützung von Mentoren, große Meisterschaft und einen ganz eigenen Blick auf das, was sie in den Straßen von New York und später in Chicago sah.

Maier hielt die Menschen der Großstadt in Momenten fest, in denen sie sich unbeobachtet glaubten und ganz bei sich waren. Auch wenn es Sekundenschüsse sind und die Fotografin dabei sehr diskret vorgegangen sein muss, offenbaren sich in ihren Bildern ganze Geschichten und oft eindringliche Charakterporträts. Wichtig ist ihr das soziale Gefüge in den Straßen, der Blick auf Menschen im Alltag und auch auf diejenigen am Rand der Gesellschaft. Maier hatte einen Sinn für scheinbare Nebensächlichkeit wie eine Frisur von hinten, einen verlorenen Schuh, das Paket in der Hand eines Mannes oder architektonische Details. Faszinierend sind die raffinierten Kompositionen, die immer auch etwas Lässiges haben, zuweilen mit skurrilen oder schrägen Elementen versehen. Häufig hat sich Maier – mit strengem, verschlossenem Gesicht – auch selbst dargestellt, in Spiegeln, Schaufenstern oder nur als Schatten.

Maier, die ihr Privatleben auch vor vertrauten Familien, bei denen sie wohnte, streng abschottete, hat offenbar nie jemand ihre Fotos gezeigt. Insgesamt entstanden rund 150.000 Aufnahmen, die allermeisten davon hat Maier aus Geldnot nie entwickelt oder auch nur als Kontaktabzüge zu sehen bekommen. Die Eigentümer der Negative (voran John Maloof, der Entdecker und wichtigste Förderer von Maiers Werk) haben aus dem Riesenbestand des Nachlasses bislang lediglich rund 150 Prints in limitierten Auflagen herausgegeben. Da die meisten ausverkauft sind, ist es eine seltene Gelegenheit, wenn Howard Greenberg jetzt alle ausgestellten Abzüge – darunter zahlreiche berühmte Bilder, die unser Bild von Maier geprägt haben – bei Interesse an Sammler und Liebhaber von Maiers Kunst weitergibt. Das gilt auch für die gezeigten, sehr raren Vintage Prints, die Maier zu Lebzeiten selbst herstellte oder in Auftrag gab.

Während der Ausstellung werden bei Screenings einige der wenig bekannten Super-8-Filme der Künstlerin sowie John Maloofs Dokumentation „Finding Vivian Maier“ (2015 für einen Oscar nominiert) vorgeführt.

Termine für die Vorführung der Dokumentation "Finding Vivian Maier" sind Freitag, Samstag und Sonntag um 12:30 Uhr und 15 Uhr  (zusätzlich eine Vorstellung am Freitag um 17 Uhr) nach Voranmeldung unter isabella@noack-bronze.com

 

 

VIVIAN MAIER

(1926 - 2009)

Vivian Maier was an American street photographer whose massive, unseen body of work came to light when it was purchased from an auction in Chicago in 2007. Born in New York City, Maier spent some of her youth in France and then worked in Chicago as a nanny and caregiver for most of her life. In her leisure, however, Maier ventured into the art of photography. Consistently taking photographs over the course of five decades, she would ultimately leave behind over 100,000 negatives. While her photographs have compelled viewers around the world since being brought to the public eye there is much that remains unknown about the enigmatic woman behind the lens.
Sometime in 1949, while still in France, Maier began making her first photographs with a modest Kodak Brownie– an amateur camera with only one shutter speed, no focus control, and no aperture dial. In 1951, she returned from France alone and purchased a Rolleiflex camera the following year. In 1956, she moved to the North Shore suburbs of Chicago, where a family employed her as a nanny for their three boys. She enjoyed the luxury of a darkroom as well as a private bathroom, enabling her to process prints and develop her own rolls of black and white film. As the children entered adulthood, Maier had to seek other employment, forcing her to abandon developing her own film. Moving from family to family thereafter, her rolls of undeveloped, unprinted work began to collect.
In 2007, the contents of Maier’s storage space were purchased by several buyers at auction, including John Maloof, who has since dedicated himself to establishing her legacy. While he was unable to connect with Maier in her lifetime, Maloof shared a selection of Maier’s photographs online in 2009 and was met with “viral” interest. Compelled to learn more about the woman behind the lens, Maloof began to investigate the life and work of Maier, culminating in the Oscar-nominated documentary Finding Vivian Maier (2014). Since the discovery of her work, Maier’s photographs have the subject of several publications and have been exhibited at major institutions throughout the world.

 

Die Fotografin Vivian Maier in der Werkstattgalerie Hermann Noack:     Vivian Maier

Für mehr Infos:      Howard Greenberg Gallery