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125 Jahre Bildgiesserei Noack

14. November - 03. Februar 2023

Die Bildgießerei Noack zählt im 125. Jahr ihres Bestehens heute weltweit zu den fünf bedeutenden Bronzegießereien. Das Traditionsunternehmen ließ so berühmte Denkmale wie u.a. die Quadriga für das Brandenburger Tor oder den Heiligen Georg für die Kuppel des Kremls als monumentale Skulpturen entstehen. Zudem wurde hier die nahezu gesamte deutsche Moderne gegossen und hat der britische Bildhauer Henry Moore nach dem Krieg rund 1.000 Großskulpturen gießen lassen.

In jüngerer Zeit haben hier bedeutende Künstler wie ZERO-Gründer Heinz Mack und Neo-Dadaist Jonathan Meese ihr gesamtes skulpturales Oeuvre in Bronze gießen lassen, ebenso wie heute internationale Künstler wie u.a. Anselm Kiefer, Rosemarie Trockel, Tony Cragg, Nicole Eisenman, Georg Baselitz, Jonathan Meese, Bunny Rogers, Rainer Fetting und viele andere mit ihrer Produktion dem Unternehmen Vertrauen schenken.

Kaum ein deutsches Unternehmen war jemals so eng mit dem internationalen Kunstmarkt durchweg verknüpft und konnte dabei Kunstgeschichte mitprägen, wie das inhabergeführte Berliner Unternehmen in heute vierter Generation. Der Umsatz des Unternehmens entwickelte sich ebenso stetig und so verzeichneten die Umsätze der Bildgießerei Hermann Noack GmbH + Co. KG in den vergangenen Jahren mit 2,8 Mio. (2018), 3,0 Mio. (2019), 3,2 Mio. (2020), 3,2 Mio. (2021) ein nahezu stetiges Umsatzplus von etwa 6 Prozent, dass auf dem mit 10.000 Quadratmeter Geschossfläche auf 10.000 Quadratmeter überbauten Grundstück mit der Gießerei auf 5.000 Quadratmetern mit rund 40 Fachkräften in Berlin-Charlottenburg erwirtschaftet wurde.

Dabei produzierte Noack nicht nur, sondern lieferte und stellte Europas größte Bronzeskulptur auf. Die Herde von 14 bronzenen Bullen wiegt 80 Tonnen und ist eine Skulptur des heute 95-jährigen österreichischen Bildhauers Jos Pirkner. Die mehr als 20 Meter lange Skulptur wurde in Zusammenarbeit mit Noack in den Jahren 2009 bis 2014 für das Red-Bull-Headquarters in Fuschl am See, Österreich, umgesetzt.

Viele der von Noack produzierten Werke befinden sich heute in den international bedeutendsten Museen und Privatsammlungen, wie das gesamte künstlerische Oeuvre in Bronze des Fluxus-Künstlers Joseph Beuys, dessen Bronze-Aluminiumguss-Environment „Blitzschlag mit Lichtschein auf Hirsch“ von 1983, mit gesamter Auflage an die Londoner Tate Modern, das MMK Frankfurt, das Guggenheim Museum Bilbao und das Massachusetts Museum of Contemporary Art gingen.

Nachhaltige Transformation steht für die Unternehmensentwicklung weiterhin zentral im Fokus. Hierzu zählen klimafreundliche Erwägungen ebenso wie eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Materialbeschaffung. Aber auch Antworten durch weltweite Krisen wie beim Rohstoffmangel oder kriegerischen Konflikten mit Auswirkung auf die Energie- und Transportwirtschaft findet das Unternehmen. Aktuell rüstet das Unternehmen mit hohem monetärem Aufwand von Gas auf Elektro für seine Öfen um, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Während die Entwicklung bis zum 2. Weltkrieg dem Unternehmen etwa 99 Prozent männliche Kunden brachte, hat sich nach dem Krieg bis heute das Blatt gewendet, so dass Noacks Kunden heute nahezu paritätisch dem Unternehmen verbunden sind. Dabei arbeitet das Traditionsunternehmen zu mehr als 90 Prozent im B2B-Bereich, wobei Großkunden KünstlerInnen und GaleristInnen sind.

„Unsere Philosophie ist Qualität. Dabei bringen wir viele Dinge für den Künstler auf den Punkt. Wir können den Stücken Individualität und Persönlichkeit verleihen. Das ist unsere Handschrift. Daran scheitern die Allermeisten. Nur einen einfachen Bronzeguss zu machen, reicht heute ebenso wenig aus wie zu Zeiten meiner Vorgänger“, so Hermann Noack über das Geheimnis seines Erfolges.

Am kommenden Freitag, den 11. November wird mit 800 geladenen Gästen aus Kultur, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft das Jubiläum gefeiert. Hierzu eröffnet die Werkstattgalerie eine Retrospektive zur internationalen Skulptur aus 125 Jahren von der Moderne bis zur Gegenwart mit rund 50 musealen Arbeiten, die einst bei Noack gegossen wurden.

Wir zeigen Skulpturen von:

Alexander Archipenko, Kenneth Armitage, Ernst Barlach, Georg Baselitz, Rudolf Belling, Hermann Blumenthal, Kristian Blystad, Anna Bogoushevskaia, Lynn Chadwick, Tony Cragg, Per Dybvig, Elmgreen & Dragset, Rainer Fetting, Fotis, August Gaul, O.H. Hajek, Bernhard Heiliger, Uwe Henneken, Leiko Ikemura, Michael Johansson, Georg Kolbe, Fritz Klimsch, Rainer Kriester, Jone Kvie, Wilhelm Lehmbruck, Heinz Mack, Gerhard Marcks, Ewald Matare, Henry Moore, Eduardo Paolozzi, Vera Röhm, Rolf Sachs, Arie van Selm, Renee Sintenis, Tal R,  Dolores Zinny & Juan Maidagan

Die Ausstellung „125 Jahre Noack“ wird bis zum 3. Februar 2023 zu sehen sein - wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Öffnungszeiten der Galerie:

Mo-Fr

12-17 Uhr

Vom 22.12. - 1.1. bleibt die Galerie geschlossen!

Wir sind Montag den 2.1. zu den gewohnten Öffnungszeiten wieder für Sie da.

 

Der DISTANZ-Verlag hat zum Jubiläum eine 208-seitige Monografie in Englisch und Deutsch über die Institution Noack vorgelegt, die Sie bei uns oder im Buchhandel für 48 Euro erwerben können.

Die Liste der Exponate